Nachhaltigkeit

Weihnachten, aber nachhaltig

Alle Jahre wieder steht Weihnachten vor der Tür. Immer mehr Menschen legen Wert darauf, die Zeit bis zu den Weihnachtstagen sowie das Fest nachhaltig zu gestalten. Denn vieles an Weihnachten ist schlicht nicht umweltfreundlich. Hier ein paar Tricks und Kniffe, die sich recht schnell umsetzen lassen – und mit denen sich manchmal auch Geld sparen lässt.
von Gabi Dobovisek
Ein weihnachtlich geschmückte Fensterbank.

Kerzen oder Ketten? Die Licht-Frage

Die Weihnachtszeit ist traditionell die Zeit des indirekten Lichts. Egal ob Kerzen oder Lichterketten – überall flackert und leuchtet es. Alle, für die Weihnachten ohne Kerzenschein nicht infrage kommt, sollten darauf achten, ökologisch hergestellte Kerzen zu kaufen. Hier bieten sich etwa Kerzen aus den Naturwachsen Bienenwachs, Rapswachs und Sojawachs an. Eine Alternative zum offenen Feuer sind Lichterketten. Hier empfiehlt es sich auf sparsamere Varianten aus LEDs zu setzen. Bei batteriebetriebenen Ketten am besten nur aufladbare Batterien nutzen. Wer noch keinen Ökostrom hat, könnte jetzt über einen Wechsel nachdenken.

Welcher Weihnachtsbaum ist am umweltfreundlichsten?

Plastik oder Natur? Expertinnen und Experten sind sich einig: Am besten ist eine echte Bio-Tanne aus der Region. Ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume  gibt es in fast allen Bundesländern. Übrigens: Die rund 1.200 Rotfichten für das jährliche Dortmunder Weihnachtsbaumwunder kommen aus einem Forstbetrieb im Rothaargebirge (Sauerland).

Ein Plastikbaum gilt als gute Alternative, ist aber erst nach vielen Jahren Nutzung in der Bilanz nachhaltiger. Auch landet die Plastik-Tanne irgendwann auf dem Müll. Echte Bäume hingegen lassen sich recyclen. Sie können nach Weihnachten zu Kompost weiterverarbeitet werden. Noch eine sinnvolle Alternative: Bäume mit Wurzelballen können über die Weihnachtstage gemietet werden. Der gemietete Baum ist übrigens deutlich nachhaltiger, als einen zu kaufen, der nach Weihnachten in den Garten umzieht.

Komplett auf einen Baum zu verzichten, ist sicher die umweltfreundlichste Variante. Für alle, die einen Baum nicht missen mögen, könnte ein Keinachtsbaum – aus Holz zum Zusammenstecken – eine attraktive Alternative darstellen. Sonst könnte auch ein selbstgemachter Baum, etwa in Form eines Mobiles aus Ästen, eine Option sein.  Aus alten Ästen, die sich etwa im Niederhofer Holz vom Boden aufsammeln lassen, lässt sich übrigens auch prima ein Rohling für den Adventskranz binden. Wer ganz auf die Tannenzweige verzichten mag, kann den Rohling auch gleich als Kranz verwenden.

Baumschmuck mit geringem Fußabdruck

Steht der Baum einmal in der Wohnung, wird er geschmückt. Auch hier gibt es oft nachhaltige Wege. Die Weihnachtsbaumkugel im BVB-Design hat Tradition und ist ein echter Volltreffer an Weihnachten? Wer jedes Jahr auf denselben Baumschmuck zurückgreift, handelt nachhaltig. Kommen die Glaskugeln aus der Region? Noch besser. Umweltfreundliche Alternativen zu Kugeln und Figuren aus Glas und Plastik ist selbstgemachter Schmuck aus Naturmaterialien wie Stroh, Tannenzapfen, Beeren und Obst.

Ein selbstgemachter Adventskalender.

Wiederverwendbare Adventskalender

Für alle Menschen, die Freude daran haben, einen Adventskalender zu verschenken – und auch ein bisschen Zeit haben –, empfiehlt sich ein selbstgebastelter Kalender. Dabei muss man sich nicht jedes Jahr eine neue Kreation aus den Fingern saugen.

Wiederverwendbare Adventstüten sind gut für die Umwelt und auch das Konto. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: die Kleinigkeiten können genau so gut in einzelne Socken aus den Kinderjahren wie in wiederverwendbare Dosen oder Gläser verpackt werden. Nachhaltige und fair produzierte Süßigkeiten sprengen das Budget? Auch eine liebe Nachricht kann den Tag versüßen.

Nachhaltige statt nutzlose Geschenke

Eine gestrickte Weihnachtsmütze auf einem Geschenketisch.

Bei Geschenken ist sicher die oberste Devise: Schenke nur, was wirklich gewünscht oder gebraucht wird. Ein Geschenk, das nach Weihnachten im Müll landet, ist auch umwelttechnisch für die Tonne. Beim Kauf von Dingen sollte man im Idealfall darauf achten, dass sie umweltschonend und regional produziert wurden. Eine weitere beliebte Option ist: Zeit statt Zeugs schenken. Auch selbstgemachte Marmeladen, Getränke oder Süßigkeiten können eine Alternative zu Sachgegenständen sein.

Wichtiger als was drin ist, ist fast noch, was drum herum ist: Weihnachten wird allein aufgrund von Geschenkverpackungen deutlich mehr Müll produziert. Dabei können auch in Zeitungspapier oder in Stoffstücke gewickelte Geschenke sehr schick aussehen. Stoff hat dabei auch noch den Vorteil, dass das Geschenk komplett ohne Klebestreifen oder die umweltfreundlichere Alternative eines Garns mit einem Knoten oder einer kleinen Naht verschlossen werden kann. Tannenzapfen, Kräuter und Co können zusätzlich als Deko an das Paket angebracht werden. 

Weihnachtsschmaus ohne Fleisch und Flugreise

Selbstgemachter Glühwein, vegetarische Weihnachtsgänse oder Plätzchen, die mit umweltfreundlich und regional produzierten Lebensmitteln gebacken werden, sind eine weitere Möglichkeit, das Fest und die Zeit bis dahin nachhaltiger zu gestalten.

Wichtiger als Weihnachten auf die Walnuss-Plätzchen oder die Marzipankugel zu verzichten, ist, sich das ganze Jahr über klimafreundlich zu verhalten. Diese Tipps für die Weihnachtstage sind teilweise auch im Rest des Jahres anwendbar.

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