Stromkennzeichnung - Alles was Sie wissen sollten

Die Stromkennzeichnung ist eine gute Sache für Verbraucher: Sie legt offen, aus welchem Energieträgermix der bezogene Strom stammt und welche Umweltauswirkungen damit verbunden sind. In diesem Artikel erfahren Sie, was hinter der Stromkennzeichnung steckt, welche Informationen sie genau enthält und warum sie Verbrauchern hilft, die sich bewusst für nachhaltige Energie entscheiden möchten.

Inhalt

Auf einen Blick:

Die Stromkennzeichnung gibt an, aus welchen Energiequellen der gelieferte Strom stammt und welche Umweltauswirkungen damit verbunden sind. Sie ist in der EU gesetzlich vorgeschrieben und muss von Energieversorgern in einer standardisierten Form offengelegt werden.

 

Was ist Stromkennzeichnung? - Eine detailliertere Definition

Sie ist eine gesetzlich vorgeschriebene Angabe über die Herkunft und Zusammensetzung des gelieferten Stroms. In Deutschland ist sie im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) verankert und soll Transparenz für Sie als Verbraucher schaffen. Energieversorger sind verpflichtet, ihre Stromquellen – etwa erneuerbare Energien, Kohle oder Kernkraft – sowie die damit verbundenen CO₂-Emissionen und radioaktiven Abfälle auszuweisen.

Ziel ist es, Verbrauchern eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten und den Wettbewerb um umweltfreundlichere Stromprodukte zu fördern. Die Stromkennzeichnung trägt somit zur Energiewende bei, indem sie das Bewusstsein für nachhaltige Energiequellen stärkt.

Was beinhaltet die Kennzeichnung von Strom?

In Deutschland informiert die Stromkennzeichnung über die Herkunft des gelieferten Stroms und dessen Umweltauswirkungen. Besonders bei Ökostrom ist der Herkunftsnachweis entscheidend: Er bestätigt, dass die entsprechende Menge Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Die Kennzeichnung enthält:

  • eine Aufschlüsselung der verwendeten Energiequellen (z. B. Windkraft, Kohle oder Kernenergie) des gewählten Stromtarifs;
  • den Gesamtunternehmensmix, also die Anteile der verschiedenen Quellen des Stromversorgers über alle Tarife gesehen;
  • durchschnittliche Stromerzeugungswerte in Deutschland zur besseren Vergleichbarkeit;
  • das Jahr, auf dass sich die Werte und Berechnungen beziehen;
  • sowie Angaben zu den verursachten CO₂-Emissionen und radioaktiven Abfällen.

Exkurs: Was ist ein Herkunftsnachweis?

Ein Herkunftsnachweis (Abkürzung: HKN) ist ein elektronisches Dokument, das belegt, dass eine bestimmte Menge Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde. In Deutschland wird dieses System vom Umweltbundesamt verwaltet, um sicherzustellen, dass Ökostrom nicht doppelt verkauft oder falsch deklariert wird. Herkunftsnachweise geben nur Auskunft über die Menge und die Herkunft des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, sie enthalten keine Bewertung der ökologischen Qualität der Energieerzeugung.

Kritik an der Stromkennzeichnung

Insgesamt trägt die Stromkennzeichnung zu größerer Transparenz bei, hat aber auch einige Schwachstellen:

Ein häufig kritisierter Punkt ist das sogenannte „Greenwashing“: Anbieter können durch den Zukauf von Herkunftsnachweisen ihren Strom als „grün“ deklarieren, obwohl dieser physisch aus fossilen Quellen stammen kann. Zudem berücksichtigt die Stromkennzeichnung bislang nicht die Wärmegewinnung aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK), obwohl diese eine effiziente und umweltfreundliche Möglichkeit der Energieerzeugung darstellt.

FAQ zur Strommkennzeichnung

Was ist der Unterschied zwischen Strom aus erneuerbaren Energien mit und ohne EEG-Förderung?
EEG-geförderter Strom wird durch eine Umlage subventioniert und fließt in den allgemeinen Strommarkt. Nicht geförderter Strom wird über Herkunftsnachweise zertifiziert und gezielt als Ökostrom verkauft.

Was haben die CO-Emissionen mit der Stromkennzeichnung zu tun?
Die CO₂-Emissionen zeigen die Umweltauswirkungen der Stromproduktion. Je höher der Anteil fossiler Energien, desto größer die CO₂-Belastung. Strom aus erneuerbaren Quellen verursacht in der Regel keine direkten CO₂-Emissionen.

Ist Ökostrom wirklich besser für die Umwelt?
Ja, da er meist aus Quellen wie Wind, Sonne oder Wasserkraft stammt, die keine fossilen Brennstoffe verbrauchen und keine Treibhausgase ausstoßen.

Was bedeutet es, wenn in der Stromkennzeichnung "Kohle", "Gas" oder "Kernenergie" steht?
Diese Angaben zeigen den Anteil an fossilen oder nuklearen Energien im gelieferten Strom. Fossile Energien wie Kohle und Gas verursachen CO₂-Emissionen, Kernenergie erzeugt radioaktiven Abfall.

Wie hängen Strompreise und der Energieträgermix zusammen?
Erneuerbare Energien können langfristig Strompreise stabilisieren, fossile Energien sind anfälliger für Marktpreisschwankungen.

Die Stromkennzeichnung von DEW21.

 

Über DEW21 Stromkennzeichnung

Was ist der Unterschied zwischen dem Stromkennzeichnungs-Mix von DEW21 und dem deutschen Strommix?
Der Anbieter-Mix zeigt die Zusammensetzung des Stroms, den DEW21 liefert, der deutsche Strommix zeigt die Gesamterzeugung in Deutschland.

Warum kann DEW21 nicht 100 % erneuerbaren Strom liefern, obwohl ich Ökostrom kaufe?
Es ist nicht möglich, den physikalischen Stromfluss zu trennen: Grünstrom und Graustrom werden nicht getrennt geliefert. Wenn Sie also Ökostrom kaufen, bedeutet das nicht, dass genau der Strom aus Ihrer Steckdose nur aus erneuerbaren Energien stammt. Stattdessen sorgt Ihr Ökostromtarif dafür, dass DEW21 eine entsprechende Menge Strom aus erneuerbaren Quellen ins Netz einspeist oder durch Herkunftsnachweise deckt. Das hilft, den Anteil erneuerbarer Energien im gesamten Netz zu erhöhen.

Wie kann ich erkennen, ob mein Strom aus erneuerbaren Energien stammt?
Die Stromkennzeichnung zeigt, wie viel Prozent des Stroms von DEW21, bzw. von einem anderen Anbieter, aus erneuerbaren Energien stammen.