Welche Herausforderungen gibt es bei der Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz
Technische Herausforderungen
Schwankende Stromeinspeisung: Erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarkraft sind – anders als bestehende Technologien wie Kohle- oder Gaskraftwerke – wetterabhängig. Das bedeutet, dass die Stromproduktion schwankt – je nachdem, ob gerade Wind- oder Sonnenenergie zur Verfügung steht. In Spitzen wird dann viel Energie in das Netz gegeben: Dabei kann es zu Überschüssen kommen, die aktuell kaum gespeichert und genutzt werden können. In anderen Zeiten wird wiederum weniger Energie produziert. Um eine stabile Stromversorgung zu sichern, braucht es Maßnahmen zur Netzstabilisierung.
Strom muss längere Strecken zurücklegen: Große Wind- oder Solarparks können viel Energie erzeugen. Allerdings: Nicht überall ist Platz dafür oder sind die richtigen Bedingungen gegeben. Für Windenergie bieten sich etwa Im Norden Deutschlands an den Küsten beziehungsweise auch Offshore ideale Bedingungen. Viele große Energiebetriebe befinden sich allerdings im Süden und Westen des Landes, wie im Ruhrgebiet. Dort muss der im Norden erzeugte Strom zunächst hingebracht werden.
Das Stromnetz muss ausgebaut werden: Um das Problem der weiten Strecken zu beheben, muss das Stromnetz wachsen. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz müssen in den nächsten Jahren insgesamt über 13.000 Kilometer im Übertragungsnetz optimiert, verstärkt oder neu gebaut werden. Außerdem muss das Stromnetz flexibler und intelligenter werden. Waren die Stromnetze durch zentrale Großkraftwerke früher eine Einbahnstraße, ändert sich dies durch die Dezentralisierung der Anlagen. Strom fließt also nicht mehr nur in eine Richtung, sondern muss über die Verteilernetze intelligent verteilt werden.