Engagement

Radtouren beim e bike festival

Kostenlos Natur entdecken oder Industriekultur erfahren - Tour-Guide Fabian Menke, bei der Stadt Dortmund und bei Velo City Ruhr aktiv, hat auch eine ganz neue Strecke im Programm und verrät seine heißgeliebten Fahrradtouren
von Gabi Dobovisek
Zu sehen ist Fabian Menke mit Fahrrad

Fabian Menke (Tourguide)

„Unsere Genusstour in den Südwesten führt zu 80 Prozent durchs Grüne über kleine, kaum befahrene Nebenstraßen“, sagt Fabian Menke, „viele sind überrascht, wie schnell man aus der Stadt raus ist.“ Menke ist Fahrradbeauftragter im Dortmunder Tiefbauamt. Neben Tours und Trips macht er auch seine täglichen Wege mit dem Rad und ist Mitglied von Velo City Ruhr, einer ruhrgebietsweiten Fahrradinitiative. Er ist deshalb ein Mann für alle „Fahrrad-Fälle“ und kennt sich bestens aus.

Schon seit Jahren stellt er die kostenlosen DEW21 E-Bike Touren zusammen, die nicht nur Genussradler*innen, sondern auch Mountainbiker*innen oder Kulturinteressierten E-Mobilitäts-Erlebnis bieten. Drei Touren für Einsteiger*innen und drei für Fortgeschrittene Pedelecfahrer*innen gibt es am Wochenende des E-Bike-Festivals (21. bis 23. April), viele davon mit mehr als einem Starttermin (hier geht es zu den Touren). Ein eigenes E-Bike ist dabei nicht nötig. Die Räder können bis zu einer Stunde vor dem Tourstart ausgeliehen werden (Anmeldung z.B. hier).

Es kommen auch Radler*innen mit, die nicht aus Dortmund sind. Viele hätten gar nicht erwartet, dass sie hier so stadtnah schöne Radstrecken fahren können
Fabian Menke

Neu dabei: DEW21 Radtour mit dem Gravelbike

Etliche Fahrrad-Ausflüge sind stets im Programm, so die zur Mountainbike-Area auf der ehemaligen Halde auf dem Deusenberg oder die Baukultur-Tour vom früheren Stahlwerk Phoenix West entlang der Neubauten am Phoenix See und über das dörfliche Schüren bis zum gründerzeitlich geprägten Kaiserstraßenviertel. Neu ist in diesem Jahr eine Gravel bike Tour. „Sie führt – passend zum etwas robusteren Radtyp – über nicht durchgehend befestigte Wege in den Nordwesten nach Huckarde und wieder durchs Kreuzviertel zurück“, erklärt Menke. Alle Strecken sind 15 bis knapp über 20 Kilometer lang und jeweils so angelegt, dass sie etwa 90 Minuten dauern.

Extra-Tipp des Tour-Guides: Mit dem Fahrrad auf Stahlross-Spuren

Einige Touren beim Dortmunder DEW21 E-Bike Festival nutzen sie – sie sind aber auch für klassische Fahrräder bestens geeignet, denn als ehemalige Bahntrassen ist ihre Steigung bestenfalls moderat. Wer sie noch nicht kennt, sollte sie probieren – eine kleine Auswahl:

1 Rheinischer Esel: Am Südrand Dortmunds entlang

Ganz in der Nähe des Bahnhofs Löttringhausen geht es von der Hellerstraße ab nach Westen. Und zwar ganz schön weit, fast 13 Kilometer, über Witten bis kurz vor Bochum Langendreer, von Witten an auch glatt asphaltiert. Aktuell wird direkt in Witten gebaut, daher gibt es zurzeit dort eine kleine Umleitung.

2 Bananenweg/Hundeweg: die kleine Radautobahn

Wer auf nicht ganz direkter, aber verblüffend autofreier Strecke von der Innenstadt nach Phoenix West will, sollte diesen Weg wählen. Nicht ganz 6 Kilometer führen durch Schrebergärten unter der B1 durch: Start ist an den Berufskollegs, zunächst über die Gronaustraße, danach am ehemaligen Heizkraftwerk rechts in die Güntherstraße, kurz nach Überquerung der Klönnestraße geht es dann rechts rauf auf die kleine „Radautobahn“. Die Bezeichnung ist durchaus gerechtfertigt, führen doch im Verlauf des Wegs immer wieder rechts oder links kleine Auffahrten auf die Strecke, bei der man nach der Klönnestraße nur am Defdahl und an der Märkischen den Autoverkehr überqueren muss. Zudem wird wohl noch in diesem Jahr der Weg über die Brücke an der Klönnestraße fertiggestellt.

3 Vonne Zeche zum Kanal: die Gneisenau-Trasse

Vom Derner Kreisverkehr geht der Weg zunächst kurz die Gneisenauallee nach Westen, bis die Wegweiser an der Halde Derne nach Lünen zeigen – dann führt der Weg „tiefergelegt“ ganz autofrei unter einigen Brücken und der A2 hindurch gut beschildert bis zum Lüner Preußenhafen. Besser kommt man nicht vonne Zeche zum Kanal.

Zu sehen ist Fabian Menke mit Fahrrad

TREND ZUM E-BIKE FÖRDERT KLIMASCHUTZ

„Manche, die mitmachen, kennen sich selbst natürlich bereits aus“, berichtet Menke. „Aber es gibt auch Menschen, die wegen des DEW21 E-Bike-Festival eigens nach Dortmund gekommen sind und gar nicht erwartet hätten, dass sie hier so stadtnah schöne Radstrecken fahren können.“ Mit dabei seien aber auch viele Dortmunder*innen, die ihre eigene Stadt durch die Touren aus einer ganz neuen Perspektive heraus kennenlernten. Mit DEW21 zusammen kann er so den E-Bike-Trend nutzen, um zu umweltfreundlicherer Fortbewegung zu animieren, die dann eben auch zum Klimaschutz beiträgt. „Es gibt ja nicht nur die, die sportlich Fahrrad fahren wollen, sondern auch die, die einfach nur von A nach B möchten. Die dabei gern an der frischen Luft sind, aber ohne die Furcht vor schweißtreibenden Hügeln oder demotivierendem Gegenwind.“

Persönliche Verkehrswende: Wer einmal auf‘s Pedelec umgestiegen ist…

Einer seiner Bekannten, so Menke, sei kürzlich für den Weg zur Arbeit vom Auto aufs Pedelec umgestiegen, ein kleiner Baustein für die Verkehrswende: „Er wohnt in Hombruch, arbeitet aber in Herdecke. Das sind zwar nur sieben Kilometer, aber Sie müssen da über Dortmund-Schnee, das ist mit dem E-Fahrrad dann einfach bequemer.“ Schnee ist ein gutes Stichwort. Den gab es im vergangenen Jahr zum Touren-Start. Da hatten sich zwar auch einige Hartgesottene eingefunden, es mussten aber Angebote zusammengefasst werden. Diesmal setzt Menke auf besseres Wetter – wie vor Corona. „Da kommen dann schon so um die 20 Teilnehmer*innen pro Start zusammen“. Wer mitmischen will, sollte sich also zeitig anmelden. Vor allem, wenn die Sonne scheint.

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