Was ist Bürgerenergie genau?
Bürgerenergie steht für eine erneuerbare und auf dezentrale Strukturen ausgerichtete Energiewende, die demokratischen, sozialen und ökologischen Werten entspricht, heißt es auf der Webseite des Bündnis Bürgerenergie (BBEn).
Vereinfacht ausgedrückt: Ob allein oder in der Gemeinschaft, Menschen beteiligen sich an Energieprojekten vor Ort. Dabei gibt es unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten:
Energiegenossenschaften: Bürger*innen schließen sich zusammen, um gemeinschaftlich erneuerbare Energieprojekte zu finanzieren, zu realisieren und zu betreiben. Gemäß dem genossenschaftlichen Prinzip erhalten Mitglieder unabhängig von der Höhe ihrer Einlage eine Stimme.
Bürgerwindparks: Windkraftanlagen werden von Bürger*innen finanziert und betrieben.
Mieter*innenstrommodelle: Solaranlagen werden auf Mietshäusern errichtet und der erzeugte Strom direkt an die Mieter*innen verkauft.
Bürgerfonds: Bürger*innen investieren in Fonds, die Projekte im Bereich erneuerbare Energien finanzieren und profitieren von der Rendite.
Crowdfunding: Privatpersonen können auf entsprechenden Plattformen kleinere Beträge in erneuerbare Energieprojekte investieren.
Energiegenossenschaften spielen derzeit die bedeutendste Rolle bei der Bürger*innenenergie. Laut Jahresumfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands (DGRV) zu den Energiegenossenschaften wächst deren Zahl kontinuierlich – wenn auch in den vergangenen Jahren nicht mehr so stark.
„Um die Energiewende zu schaffen, müssen wir als Gesellschaft riesige Summen aufbringen – vom Umbau der Netze durch die Energieunternehmen bis zu Investitionen in Energieeffizienz und Erneuerbare in der Industrie und den Haushalten“, sagt Philipp Hoicke, Referent Stakeholdermanagement bei DEW21. „Wenn diese Mammutaufgabe gelingen soll, brauchen wir die verschiedensten Akteur*innen. Energiegenossenschaften sind dabei ein wichtiger Baustein, der zum Gelingen der Klimaneutralität beiträgt.“