Nachhaltigkeit

Wie sich Energieversorgung und Klimawandel aufeinander auswirken

Durch die Auswirkungen des Klimawandels entsteht ein erhöhter Energiebedarf. Wird dieser durch fossile Energie gedeckt, treibt das die Erderwärmung weiter voran. Der Schlüssel für dieses Problem liegt in den erneuerbaren Energien. Doch was genau ist grüne Energie, welchen Anteil hat sie bereits an der Energieversorgung und wie können wir alle selbst Energie sparen?
von Gabi Dobovisek

Wer heute noch Zweifel an dem menschengemachten Klimawandel hat, sollte einen Blick in die aktuellen IPCC-Berichte werfen. Demnach führen die vom Menschen verursachten Treibhausgase, vor allem Kohlendioxid (CO2), nachweislich zu einer Erwärmung des Klimas bisher ungekannten Ausmaßes. Das zeigt sich insbesondere daran, dass sich das Tempo der Erwärmung im vergangenen Jahrzehnt beschleunigt hat und gleichzeitig die globalen Treibhausgasemissionen in den vergangenen zehn Jahren, wenn auch langsamer, weiter anstiegen. 

Die Folgen des Klimawandels für Mensch und Natur sind hierzulande bereits spürbar:

•    Hitzeperioden,
•    starke Niederschläge und
•    Dürreperioden 

werden weiter zunehmen und zu Ernteausfällen, Waldbränden, Flutkatastrophen und gesundheitlichen Belastungen führen. Das gilt umso mehr, wenn das globale Klimaziel des sogenannten Pariser Abkommens von maximal 1,5 Grad Erderwärmung bis 2100 verfehlt wird. Doch was genau sind die Ursachen des Klimawandels und wie lässt er sich noch aufhalten?

Klimawandel: Ursachen und Folgen

Durch unsere moderne Lebensweise stoßen wir Menschen Unmengen an Treibhausgasen aus und tragen damit zur Erderwärmung bei. Den größten Anteil an Deutschlands CO2-Emissionen hat laut Umweltbundesamt mit 34,6 Prozent die Energiewirtschaft. Es folgen Haushalte und Kleinverbraucher (18,2 Prozent) sowie Straßenverkehr und übriger Verkehr (24,3 Prozent). Wer wissen möchte, wie die eigene CO2-Bilanz ausfällt, kann das zum Beispiel mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes herausfinden.

Warum insbesondere die konventionelle Energieversorgung mit fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Gas die hauptsächliche Ursache für den Klimawandel ist, veranschaulicht das folgende Video des gemeinnützigen Vereins Mehr Demokratie.
 

Folgen des Klimawandels für die Energieversorgung

Es ist eine Tatsache, dass der Klimawandel durch unseren hohen Energiebedarf beeinflusst wird – und unseren Bedarf paradoxerweise gleichzeitig antreibt. So ist es in südlichen Ländern bereits Normalität, dass Privathaushalte energieintensive Klimageräte nutzen. Die Nachfrage, sowohl global als auch hierzulande, steigt durch anhaltende Hitzeperioden und Temperaturrekorde. Das Problem: Die meisten Klimageräte sind ein Klimakiller und sorgen nach Schätzungen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) schon jetzt für etwa zehn Prozent des weltweiten Stromverbrauchs. Da insbesondere in ärmeren und meist auch heißen Ländern der Großteil des Energiebedarfs auf fossile Energieträger zurückgeht, führt das zu weiteren Treibhausgasemissionen – und damit zu einer stärkeren Erderwärmung. Lässt sich dieser Kreislauf noch durchbrechen?

Windrad in Vogelperspektive

Grüne Zukunft: Energieversorgung aus erneuerbaren Energien als Schlüssel

Laut IPCC ist es technisch und ökonomisch noch immer möglich, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Voraussetzung dafür ist die konsequente und zügige Energiewende hin zu grüner Energie.

Auch Deutschland hat sich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet und will bis 2045 klimaneutral sein. In einem ersten Schritt soll bis 2030 der Energiebedarf zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. Dies wurde 2023 sogar mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz manifestiert. Dass die Richtung stimmt, zeigt sich daran, dass laut statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr der Anteil an erneuerbarer Energie (56 Prozent) erstmals höher war als der Anteil fossiler Brennstoffe (44 Prozent).

Doch was genau zählt zu grüner Energie? Ein Überblick.

  • Sonnenenergie (Photovoltaik, Solarthermie): Photovoltaik ist die günstigste Variante, grüne Energie zu erzeugen. Das geht sowohl auf den Dächern von Privathaushalten als auch mit PV-Großanlagen wie etwa auf dem Hangar des Dortmunder Flughafens. Hier hat DEW21  im Jahr 2023 gemeinsam mit der Dortmunder Flughafen GmbH eine neue Photovoltaik-Großanlage auf zwei Luftfahrzeughallen installiert.
  • Windkraft: Der Ausbau von Windkraft spielt in Deutschland die tragende Rolle bei der Energiewende. Windparks finden sich vor allem an Nord- und Ostsee, aber auch Niedersachsen hat windmäßig Einiges zu bieten, wie der DEW21-Windpark in Hankensbüttel zeigt. Damit drehen bereits 70 Windkraftanlagen Marke DEW21 bundesweit ihre Flügel und unser versorgt inzwischen rechnerisch über 200.000 Kund*innen mit klimafreundlichem Strom.
  • Geothermie und Umgebungswärme: Hierbei wird Erdwärme in Energie umgewandelt. Private Haushalte können dies oberflächlich mit Wärmepumpen tun. Großes Potential bieten Geothermie-Kraftwerke. Vorteil hierbei ist die von äußeren Faktoren unabhängige Energiegewinnung.
  • Biomasse: Bioenergie kann etwa aus eigens angebauten Pflanzen wie Mais oder Raps, aus schnellwachsenden Gehölzen, aus Holz der Forstwirtschaft oder aus Abfall- und Reststoffen wie etwa Gülle gewonnen werden. Bioenergie wird inzwischen kontrovers diskutiert, da sie mitunter Einfluss auf Natur und Umwelt nimmt.
  • Wasserkraft: Wasserkraftwerke haben eine lange Tradition, sind gleichzeitig in ihrem Potential limitiert und nehmen Einfluss auf die Natur. Die Bedeutung und der Anteil der Energie durch Wasserkraft werden daher zukünftig zugunsten anderer erneuerbarer Energien sinken.
  • Meeresenergie: Strömungsenergie oder Wellenenergie spielt in Deutschland für die Energiegewinnung kaum eine Rolle. Weltweit hat Meeresenergie aber großes Potential.

 

Tipp zum Weiterlesen: 19 gute Gründe für die Energiewende hat die Agentur für Erneuerbare Energien auf ihrer Webseite zusammengefasst. Dazu zählen neben Klimaschutz auch Wirtschaftskraft und nichts Geringeres als der Weltfrieden.

Mit Energiesparen den Klimawandel aufhalten

Solange die nationale und private Energieversorgung nicht klimaneutral ist, entsteht durch jede verbrauchte Kilowattstunde Strom auch schädliches CO2. Für den Klimaschutz Energie sparen, ist da die logische Schlussfolgerung. Wie wir alle mithelfen können, erklärt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Einfache Mittel zum Energiesparen sind etwa:

  • Weniger Warmwasser verbrauchen und Hände kalt waschen
  • Geräte ausschalten, auch den Stand-by-Modus
  • Den Kühlschrank auf ausreichende 7 Grad stellen
  • Türen schließen im Innenbereich, besonders zu kühleren Räumen wie Keller oder Schlafzimmer

Weitere Ideen, wie Privathaushalte Energie sparen können und wie DEW21 dabei helfen kann, finden Sie unter folgendem Link: Energieeffizienz steigern im Haushalt.

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