Klimaschutz spielt für uns als Energieunternehmen eine besondere Rolle. Wir sprechen nicht nur darüber, sondern gehen es aktiv an. Dafür haben wir uns auch ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2035 möchten wir klimaneutral* sein! Was der Gesetzgeber in Deutschland erst für 2045 vorschreibt, wollen wir 10 Jahre vorher erreichen.
Damit werden wir nicht nur einen erheblichen Teil zur Klimaneutralität der Stadt Dortmund beitragen und über ein klimaneutrales Produktportfolio verfügen, sondern werden durch weitere Dienstleistungen die Klimaneutralität unserer Kund*innen fördern.
Dabei sind wir schon auf einem guten Weg. Gegenüber 2015 haben wir bereits über 80% unserer THG-Emissionen eingespart, was mehr als 4 Mio. t CO2e** entspricht. Damit sind wir doppelt so weit wie die nationale Zielerreichung. Den größten Einfluss auf diese Einsparung hatte unser Ausstieg aus der konventionellen Erzeugung, indem wir uns von unseren Beteiligungen an Steinkohlekraftwerken getrennt haben, die Fokussierung auf Ökostromprodukte und der Aufbau einer klimafreundlichen Wärmeversorgung in der Dortmunder Innenstadt.
Doch wir möchten uns nicht mit dem Status Quo zufriedengeben, sondern unsere Bemühungen weiter fortsetzen. Denn um unser Ziel Klimaneutralität 2035 zu erreichen, haben wir noch einige Hausaufgaben vor uns. Die Umsetzung der Klimaneutralität erfolgt je nach Handlungsfeldern in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, da auch die Anforderungen und der Umfang der Reduzierungen variieren. Unsere Strategie mit ihren Zielen und Maßnahmen wird jährlich von uns geprüft und aktualisiert.
In folgenden fünf Handlungsfeldern werden wir klimaneutral:
Erste Einführung und kontinuierlicher Ausbau von Grünstromtarifen.
Sukzessive Umstellung der Gastarife auf klimaneutrale Produkte bis 2035.
Aufbau einer klimafreundlichen Wärmeversorgung in der Dortmunder Innenstadt durch Erneuerung des Fernwärmenetzes. Insbesondere durch Nutzung des energetischen Potenzials klimafreundlicher industrieller Abwärme und die dadurch ermöglichte Ablösung der gasbasierten Wärmelieferung werden jährlich rund 45.000 t CO2 eingespart.
Start Potenzialanalyse von Tiefengeothermie in Dortmund zur Bereitstellung grüner / CO2-neutraler Fernwärme.
Umstellung unserer Strom- und Erdgaskund*innen in der Grund- und Ersatzversorgung auf grüne Produkte sowie Umstellung von Wärmepumpen und Nachtspeicher-Heizungen auf Grünstrom.
Geplanter Betriebsstart eines Altholzheizkraftwerkes für die Bereitstellung grüner Fernwärme. Hier soll lokal anfallendes Altholz energetisch sinnvoll verwertet werden (> 10.000 t CO2 Einsparung p.a.).
Möglicher Zubau von Großwärmepumpen als zusätzlicher CO2-neutraler FW-Erzeuger (> 5.000 t CO2 Einsparung p.a.).
Absicherung und Spitzenlastabdeckung durch Einsatz von Biomethan bzw. synthetischen Gasen, z.B. grünem Wasserstoff (> 5.000 t CO2 Einsparung p.a.).
Wir sind überzeugt, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Aus dem Grund engagieren wir uns bei DEW21 im Schulterschluss mit starken Partner*innen in verschiedenen Initiativen:
Verbriefte Nachhaltigkeit
Seit Anfang 2022 ist DEW21 Teil der Stadtwerke Initiative Klimaschutz. Über 60 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) haben sich zusammengeschlossen, um den Weg hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft zusammen zu beschreiten. Im Zentrum steht dabei die Reduktion der Treibhausgase, Dekarbonisierung und generationengerechtes Wirtschaften.
Anhand hoher Qualitätsstandards werden die Unternehmen durch die ASEW übergeprüft. Die Mitgliedschaft erfordert die regelmäßige Erstellung einer unternehmenseigenen THG-Bilanz sowie die Erarbeitung und kontinuierliche Nachverfolgung einer darauf aufbauenden Dekarbonisierungsstrategie.
DEW21 hat die zweijährige Prüfung erfolgreich gemeistert. Im ersten Jahr der Prüfung wurde kontrolliert und bestätigt, dass unsere THG-Bilanz nach anerkannten Standards aufgestellt und alle wesentlichen Emissionsquellen einbezogen wurden. Bestätigt wurde im zweiten Jahr der Prüfung, dass die von DEW21 veröffentlichte Dekarbonisierungsstrategie ein Klimaziel formuliert, sowie Zwischenziele und konkrete Maßnahmen auf dem Weg dahin fixiert. DEW21 hat eine jährliche, interne Überprüfung der erarbeiteten Strategie implementiert und verfolgt die formulierten Ziele und Maßnahmen in einem stetigen Prozess.
Wissen braucht Plattformen
Die Klimawerke sind ein Zusammenschluss von 20 Stadtwerken, die einen aktiven Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Energiewirtschaft leisten wollen. Im Rahmen der Initiative arbeiten Energieversorger aus ganz Deutschland seit Mitte 2022 gemeinsam an Strategien und Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität. DEW21 ist Gründungsmitglied des überregionalen Bündnisses. Die Initiative ist Katalysator und Wissensplattform für klimaneutrales Wirtschaften im Energiesektor.
Die beteiligten Unternehmen stellen Transparenz über ihre verursachten Emissionen her und erarbeiten konkrete Maßnahmen zur Reduktion. Ziel ist, voneinander zu lernen, Synergien zu heben und kreative Lösungen für eine klimaneutrale Zukunft zu finden.
Zur Erarbeitung der individuellen Roadmaps in Richtung Dekarbonisierung finden unternehmensübergreifende Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen statt. Verschiedene andere Formate wie Arbeitsgruppen und Ad-hoc-Beratungen ergänzen die Zusammenarbeit.
Die Klimawerke werden als kommunales Netzwerk über die Nationale Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Unterstützt wird das Vorhaben durch das Aachner Beratungshaus BET, das die Initiative koordiniert, die Austauschformate organisiert und fachliche Impulse gibt.
Vielfalt als Garant für innovative Ideen
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte in ganz Deutschland, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.
Die geförderten Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucher*innen ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.