Energiekrise schürt Unsicherheiten

DEW21 gibt Überblick zur aktuellen Lage und bietet Verbraucher*innen Hilfestellungen

Die aktuelle Krise auf dem Energiemarkt stellt für alle Beteiligten einen enormen Kraftakt dar. Die Unsicherheit bei den Verbraucher*innen nimmt vor dem Hintergrund der Preisentwicklungen, aber auch mit Blick auf die weiterhin drohende Gasmangellage zu. Derzeit scheint es in vielen Bereichen mehr Fragen als Antworten zu geben. Die Dortmunder Energie- und Wasserversorger GmbH (DEW21) hat für Sie als Redaktion einmal die aktuellen Informationen zur Energiekrise zusammengestellt.

 

Aktuelle Herausforderungen bei der Energiebeschaffung

Der Energiemarkt befindet sich weiterhin im Krisenmodus und alle Marktmechanismen scheinen außer Kraft gesetzt zu sein. Wir erleben weiterhin sehr hohe Preisschwankungen auf einem ohnehin schon sehr hohen Preisniveau. Die Branche geht derzeit von weiter ansteigenden Strom- und Gaspreisen für 2023 aus und rechnet erst für 2024 mit einer Entspannung.
DEW21 hat zahlreiche Handelspartner*innen und baut die Beziehungen kontinuierlich aus.  So streuen wir die Risiken möglichst breit und vermeiden Abhängigkeiten von einzelnen Partner*innen. Direkte Lieferbeziehungen nach Russland hat DEW21 nicht. Dabei beschaffen wir – so wie ein Großteil der Stadtwerke – die Energie nicht an der Börse, sondern am sogenannten OTC-Markt (Over-the-Counter) bei Handelspartner*innen.        Allerdings trocknet dieser Markt sukzessive aus: Der Handel wird weniger, was wiederum dazu führt, dass die Preise weiter steigen. Für diesen Markt existieren aktuell leider noch keine Schutzmechanismen wie im Börsenhandel.

 

Preisentwicklung bei DEW21

Aufgrund der extrem hohen Großhandelspreise sind die Verbraucherpreise für Strom und Erdgas ebenfalls deutlich gestiegen. Die Preissteigerung kann durch DEW21 nicht mehr komplett abgefangen werden, so dass wir gezwungen sind, einen Teil der gestiegenen Kosten an unsere Kund*innen weiterzugeben. Alle Kund*innen, die von einer Preisanpassung betroffen sind, werden rechtzeitig, mindestens sechs Wochen vorher per Brief über die Preisveränderung informiert.

Zum 1. August 2022 werden wir die Grundversorgungstarife für Neu- und Bestandskund*innen wieder zusammenführen, was in Kombination mit den enorm gestiegenen Beschaffungspreisen eine Preisanpassung für die Strom- und Erdgasgrundversorgung unumgänglich macht. Abhängig vom Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bedeutet die Preisanpassung für Kund*innen eine Preiserhöhung bzw. für Kund*innen, die zu besonderen Markthochphasen zu DEW21 in die Grundversorgung gekommen sind, eine Preissenkung. Darüber hinaus passen wir turnusmäßig die Preise in solchen Tarifen an, in denen die individuelle Preisgarantie nach einer festen Laufzeit ausgelaufen ist. Dies erfolgt für einige Kund*innen zum 1. September 2022. Dabei passen wir für unsere Kund*innen auch die monatlichen Abschlagszahlungen automatisch an. Die Kund*innen werden darüber separat informiert.

Ob weitere Preisanpassungen im Laufe des Jahres notwendig werden, kann DEW21 zum jetzigen Zeitpunkt weder bestätigen noch ausschließen.

 

Preisentwicklung beim Ökostrom

Für viele stellt sich die Frage, warum auch die Preise für Ökostrom bundesweit so stark steigen – wobei die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen weiterhin uneingeschränkt ist. EEG-Anlagen müssen ab einer Größe von 100 kW in die sogenannte „Direktvermarktung“ gehen. Das bedeutet, dass der größte Teil aller EEG-Anlagen und somit auch fast der gesamte EEG-Strom am Markt bzw. der Börse gehandelt wird. Da die Preise für Strom aus erneuerbaren Quellen immer auch zum Teil an die Marktpreise gekoppelt sind, sind auch die Preise für Ökostrom durch die aktuelle Marktsituation gestiegen.

 

Speicherfüllstände steigen weiter

Deutschland verfügt über 47 Untertage-Gasspeicher, mit denen rund ein Viertel der in einem Jahr benötigten Gasmengen gespeichert werden. Die Energiewirtschaft bereitet sich auf den kommenden Winter vor, weshalb sich die Füllstände der Speicher schnell füllen und aktuell zu 67 Prozent gefüllt sind (Stand 27.07.22). Nachdem anfangs Speicherfüllstände in Höhe von 90 Prozent bis zum 1. November 2022 anvisiert wurden, wurde dieser Zielwert mittlerweile auf 95 Prozent erhöht.

DEW21 ist an dem Gasspeicher in Epe beteiligt und hat ihre Speicherkapazitäten zu mehr als 90 Prozent gefüllt. Allerdings gilt dabei zu beachten, dass dieser Speicher als reines Handelsinstrument zu sehen ist und keinen Einfluss auf die Versorgungssituation in Dortmund hat.

 

Blick auf die Versorgungssicherheit

Kurzfristig – mit Blick auf die nächste Heizperiode – lassen sich nur rund ein Drittel der russischen Erdgas-Importe ersetzen. Auch wenn die Bezugsmengen aus Russland sinken, ist davon auszugehen, dass bei einem Ausbleiben der russischen Gasimporte die damit verbundenen Fehlmengen trotz aller Kraftanstrengungen voraussichtlich nicht vollständig zu kompensieren sein werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Versorgungssicherheit in Deutschland weiter gewährleistet. Aber die Lage muss sehr genau beobachtet werden. Mit der ausgerufenen Alarmstufe wird die Beobachtung intensiviert und das Signal verstärkt, dass der Verbrauch aus Vorsorgegründen reduziert und Effizienzmaßnahmen ergriffen werden sollen.    Wir alle sind gefragt, Energie einzusparen – je mehr Gas heute schon eingespart wird, desto mehr können wir für die Speicherbefüllung nutzen. Bei DEW21 startete bereits im Juni eine Sensibilisierungs- und Kommunikationskampagne, die auf der Internetseite sowie in den sozialen Medien Hintergründe erklärt, informiert und Tipps zum Energiesparen bietet.

 

Vorbereitungen für eine drohende Gasmangellage

Der lokale Verteilnetzbetreiber DONETZ, eine 100-prozentige Tochter von DEW21, trifft aktuell Vorbereitungen für eine drohende Gasmangellage. Dazu gehört es, sich mit den sogenannten nicht-geschützten Kund*innen über mögliche Einsparpotenziale und Verbrauchsreduktionen auszutauschen, um im Optimalfall vollständige Abschaltungen vermeiden zu können. Dabei merken wir, dass bei einem Großteil der Kund*innen Verständnis für die aktuelle Situation herrscht und die Gespräche sehr konstruktiv sind, da beide Seiten um gemeinsame Lösungen bemüht sind.

 

DEW21 ist auf zahlreichen Kanälen ansprechbar.

Unsere Kund*innen können sich bei individuellen Anfragen jederzeit an den Service wenden. Wir bitten um Verständnis, dass uns aufgrund der aktuellen Situation zahlreiche Nachfragen erreichen, sodass sich die Bearbeitungszeit verzögert.

Darüber hinaus haben wir auf unserer Internetseite www.dew21.de/energie-faq die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Energiepreise und Versorgungssicherheit zusammengestellt. Außerdem finden Interessierte dort Energiespartipps. Weiterführende Tipps teilen wir auch regelmäßig auf unseren Social Media Kanälen.